Kamillenöl deutsch Matricaria recutita

Synonyme:
Für die Echte Kamille bestehen bzw. bestanden auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen: Apfelkraut, Weiße Blume, Camille, Carmelina (Elsass bei Kochersberg), Chamillen, Comilg (mittelhochdeutsch), Gänsblumen, Gamillen, Ganilla (St. Gallen bei Werdenberg), Garnilla (St. Gallen bei Werdenberg), Gensblum (mittelhochdeutsch), Gramilla (Appenzell, St. Gallen), Gramille (Appenzell, St. Gallen), Hälmergen (Schlesien), Härmelgen, Haugenblum (Ostpreußen), Heermännle, Helmiegen, Helmrigen (Schlesien), Hermandel, Hermel (Schlesien), Hermelchen, Hermelen, , Hermelin (Schlesien), Hermigen (Schlesien), Hermligen (Sachsen bei Leipzig), Hermüntzel (Schlesien), Hörminchen (vermutlich Elsass), Kamelblumen, Kamelle (Mecklenburg, Pommern), Kamilben, Kamillen, Kammerblume, Kamöll´n (Altmark), Karmille (Appenzell), Kornkamille, Krottenkraut, Kühmelle (Henneberg), Kummerblumen (Ruhla), Laugenblume (vermutlich Elsass), Laugenkraut, Logenkraut, Mägdeblume (Schlesien), Magdblum (Ostpreußen), Maidplum (mittelhochdeutsch), Marimattalenachrud (Appenzell), Mattronkraut, Meddeblum (mittelhochdeutsch), Megdeblommen (mittelniederdeutsch), Megdeblomen (mittelniederdeutsch), Meteblume (mittelhochdeutsch), Meydeblumen (althochdeutsch), Meydblumen, Moderekrud (Unterweser), Oepfelkraut, Opfelkraut, Opfelblüamli (St. Gallen, Appenzell, Berner Oberland), Raneyenblume (Ostpreußen), Remey (Ostpreußen), Rirmerey (Schlesien), Romerey (Schlesien), Romey (Ostpreußen), Säkfi (Siebenbürgen), Stomeienblume und Zäüwih (Siebenbürgen).

Botanische Familie:
Asteraceae oder Compositae (Gänseblümchen)

Herkunft:
Die Echte Kamille (Matricaria chamomilla) ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Die ursprünglich in Süd- und Osteuropa verbreitete Art ist heute praktisch in ganz Europa heimisch.

Extraktionsmethode:
Dampfdestilliert aus den Blüten.

Hauptbestandteile:
Der für die Nutzung wesentliche Bestandteil der Echten Kamille ist das ätherische Öl, das 0,3 bis 1,5 % der Pflanzenmasse ausmacht. Die quantitativ vorherrschenden Bestandteile sind (−)-α-Bisabolol (5–70 %), die Bisabololoxide A, B und C (5–60, 5–60 bzw. 0–8 %), β-trans-Farnesen (7–45 %), cis-(Z)- und trans-(E)-En-In-Dicycloether (2–30 %), sowie die Guaian-Derivate Spathulenol (rund 1 %) und Chamaviolin. Chamazulen, das zu 1 bis 35 % vorkommt, ist ein Artefakt, das durch Esterspaltung, Wasserabspaltung und Decarboxylierung aus dem nichtflüchtigen Matricin entsteht. An Sesquiterpenlactonen (Guaianolide) kommen neben Matricin (0,03–0,2 %) noch Matricarin und Desacetylmatricarin vor. Der Gehalt an Flavonoiden beträgt bis zu 6 %, es wurden über 30 Verbindungen isoliert, darunter Apigenin, Apigenin-7-O-Glucosid, verschiedene Derivate davon, weiters Quercetin, Chrysoeriol, Lutein, Patuletin, Rutin, Hyperosid und Cosmosiin. Weitere Verbindungen sind Cumarine (Umbelliferon, Herniarin, Aesculetin, Cumarin, Scopoletin, Isoscopoletin), rund 2,5 % 2-Glucosyl-4-methoxyzimtsäure, Anissäure, Kaffeesäure, Vanillinsäure und Syringasäure. Der Schleimstoffgehalt beträgt 3 bis 10 %.

Geschichtliche Information:
Diese Pflanze ist auch in der Dioscorides´De Materia Medica (78 n.Chr.) festgehalten. Diese Aufzeichnung ist das erste medizinische Handbuch und wurde über 1700 Jahre lang als Standardbezugswerk für pflanzliche Behandlungen verwendet. Sie ist eine alte Heilpflanze, die vor allem bei Magen- und Darmbeschwerden sowie bei Entzündungen Verwendung findet. Die Echte Kamille wurde vom Verband Deutscher Drogisten (VDD) im Jahre 1987 zur ersten Arzneipflanze des Jahres gekürt. Außerdem wählte man sie zur Heilpflanze des Jahres 2002.

Kamillenöl einen angenehmen Duft. Es wird eingesetzt als Entzündungshemmer, zur Krampflösung, gegen Blähungen und als Magenmittel. Es hat ebenfalls desodorierende und bakterienabschreckende Wirkung. Hauptanwendungsgebiete sind bei innerlicher Anwendung Magen- und Darmbeschwerden wie Gastritis, Enteritis, Colitis, Blähungen, krampfartige Beschwerden im Verdauungstrakt und Menstruationsbeschwerden. Äußerliche Anwendung findet Kamillenöl bei Haut- und Schleimhautentzündungen, bei bakteriellen Hauterkrankungen, auch der Mundhöhle und des Zahnfleisches. Bei entzündlichen Erkrankungen der Luftwege werden Inhalationen vorgenommen. Bei Erkrankungen im Anal- und Genitalbereich werden Bäder und Spülungen vorgenommen. Von einer Anwendung im Augenbereich wird abgeraten. Allergische Hautreaktionen auf die Kamillenöl sind sehr selten beschrieben worden. Ein diskutierter Auslöser, das Sesquiterpenlacton Anthecotulid wie es in Anthemis cotula vorkommt, kommt in Kamillenöl nicht vor. Als Kandidat wird auch das Cumarin Herniarin diskutiert. Diese seltenen allergischen Reaktionen sind der Grund dafür, dass in der Standardzulassung von einer Anwendung im Augenbereich abgeraten wird. Besonders in romanischen Ländern wird Kamillenöl als Beruhigungsmittel verwendet. Es wird gern nach dem Essen oder vor dem Schlafengehen angewandt. Ebenso dient es einem besserer Hautbild.

Medizinischer Nutzen:
stark antioxidativ (verhindert Lipidoxidation), antitumoral, entzündungshemmend, entspannend, anästhetisch. Unterstützt Verdauung, Leber und Gallenblase.

Anwendungsgebiet:
Hepatitis/Fettleber, Atherosklerose, Schlaflosigkeit, gereizte Nerven, Arthritis, Karpaltunnelsyndrom, Hautprobleme (Akne, Ekzeme, Narbengewebe)

Geruchskomponente:
Beseitigt Ärger, wirkt stabilisierend auf Emotionen und hilft, Emotionen aus der Vergangenheit zu lösen. Beruhigt und klärt das Gemüt. 

Anwendung:
Vermischen Sie 1 Teil ätherisches Öl mit 1 Teil  fettes Pflanzenöl; 1-2 Tropfen auf die gewünschte Stelle auftragen, direkt inhalieren, vernebeln, als Nahrungsergänzung einnehmen.

Shopbereich:
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